Sookee malt sich aus wie es wäre einen Penis zu haben, der leidenschaftlich aber niemals gewalttätig zum Einsatz kommt („If I Had A“) und wundert sich über die eingeschränkte Selbstwahrnehmung der menschlichen Spezies („Menschen sind komisch“). Sie singt Loblieder auf das Spektrum weiblicher Identität („Frauen mit Sternchen“) und plädiert im Sinne der Parole Brückenbau für die Stärke von Verletzlichkeit („Emoshit & Hippietum). Mit Shirlette Ammons aus dem Bible Belt der USA ruft sie in Erinnerung wie HipHop von einer Schwarzen Widerstandskultur zu einem Verkaufsschlager der Weißen Kulturindustrie wurde („Who owns HipHop“), reflektiert dabei ihre eigene Rolle als Weiße deutsche Rapperin und fordert auf „SLPC“ gemeinsam mit Spezial-K (Kurzer Prozess, TickTickBoom) mehr Entspanntheit und Solidarität in der Rap- und Graffitiszene. Mit Ben Dana (Radical Hype, TickTickBoom) und Mal Élevé (Irie Révoltés) stellt sie fest, wie verschroben und liebenswert die linke Szene ist („Links außen“), in der sich Sookee politisch verortet. Dennoch thematisiert sie mit Amewu die Elitenbildung und Anspruchshaltung in politischen Kreisen („Wenngleich zuweilen“) und erinnert eindrücklich daran, dass sich bestimmte Widerprüche eben nicht auflösen lassen, wenn der Kontext es nicht zulässt. Weiterhin kriegen Internet-Hater eine Ladung Sarkasmus ab („Lass die Kirche im Dorf“) und gemeinsam mit form plädiert sie für eine selbstbestimmte Identität als Artist („Lass mich mal machen“), auf dass die eigenen ästhetischen und inhaltlichen Maßstäbe nicht von Trends und Mehrheitsmeinungen überschattet werden. Abschließend resümiert Sookee über zehn Jahre HipHop-Aktivismus und schreibt damit ihren „Vorläufigen Abschiedsbrief“. Für die Kompositionen haben sich diverse Beatproduzenten zusammengefunden, die den Widersprüchen einen lila-samtenen Soundteppich verleihen. Die Beats stammen von Beat2.0, MajusBeats, Pitlab, Tobias (Irie Révoltés) und LeijiONE, der als Produzent den soundtechnischen Gesamteindruck gewoben hat.